Das Jahr 2024 geht als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die deutsche Geschichte ein. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Jahresbilanz mitteilt, wurde sogar der bisherige Rekord von 2023 um 0,3 Grad übertroffen – eine Entwicklung, die die Experten als „beschleunigten Klimawandel“ bezeichnen.

Nach Angaben des DWD lag die Durchschnittstemperatur bei 10,9 Grad Celsius – damit wurde der Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990 um erstaunliche 2,7 Grad überschritten. Besonders auffällig: Der Februar fühlte sich mit durchschnittlich 6,6 Grad eher wie ein kühler April an. Der einzige Hauch von Winter zeigte sich Mitte Januar, als im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen minus 19,5 Grad gemessen wurden.

Norddeutschland besonders betroffen

An der Nordseeküste machte sich der Klimawandel besonders bemerkbar. Wie der Wetterdienst berichtet, überschritt Niedersachsen erstmals in seiner Geschichte die 11-Grad-Marke bei der Durchschnittstemperatur. Schleswig-Holstein verzeichnete mit 10,8 Grad ebenfalls einen historischen Höchstwert.

Das Jahr war nicht nur außergewöhnlich warm, sondern auch deutlich zu nass. Nach DWD-Messungen fielen durchschnittlich 903 Liter Regen pro Quadratmeter – deutlich mehr als das übliche Mittel von 789 Litern. Besonders dramatisch zeigte sich die Situation zu Jahresbeginn: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt kämpften mit schweren Winterhochwassern.

Ein Wetter-Jahr der Extreme

Der Sommer brachte weitere Rekorde: Am 13. August wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 36,5 Grad die höchste Temperatur des Jahres gemessen. In Nordhessen fiel am 1. August mit 169,8 Litern pro Quadratmeter der meiste Regen an einem Tag.

Während die Sonne im Osten Deutschlands bis zu 2000 Stunden schien, mussten sich Teile Westdeutschlands mit etwa 1500 Stunden begnügen. Insgesamt lag die Sonnenscheindauer mit knapp 1700 Stunden leicht über dem langjährigen Mittel.

Dramatische Entwicklung an der Küste

Besonders bemerkenswert war die Entwicklung in Schleswig-Holstein: Nach Aufzeichnungen des DWD folgte hier auf den zweitmildesten Februar das wärmste und zugleich niederschlagsreichste Frühjahr seit Messbeginn. Mit einer Jahressumme von 934 Litern Niederschlag pro Quadratmeter lag das nördlichste Bundesland deutlich über seinem üblichen Durchschnitt von 788 Litern.

Weitere Informationen gibt es im Internet beim Deutschen Wetterdienst: Die bundesweiten Spitzenreiter bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer finden Interessierte laut DWD jeweils am zweiten Tag des Folgemonats als „Thema des Tages“ unter www.dwd.de/tagesthema. Einen umfassenden klimatologischen Rückblick und eine Vorschau gibt es ab dem 10. des Folgemonats unter www.dwd.de/klimastatus.

Foto: Martin Grittner von Pixabay

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